5 Windräder am Tag – Wie der Kanzler den Windkraftausbau voranbringen will

Deutschland kommt beim Ausbau von Erneuerbaren Energien nicht richtig in Tritt. Das vom Bundeskanzler versprochene neue Deutschlandtempo klappte bislang nur bei LNG-Terminals. Olaf Scholz will das nun ändern. REVOLTE kennt die Details.

Die Wortwahl überraschte dann doch. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gab am Wochenende ein Interview, in dem er auch über den Ausbau von Erneuerbaren Energien sprach: “Den Ausbau gehen wir generalstabsmäßig an: Gerade erstellen wir einen Fahrplan, was bis wann an neuen Anlagen gebaut sein muss, damit wir unsere Ziele für 2030 erreichen”

Achtung, Klimakrise: General Olaf baut jetzt Windräder!

Das Ziel des Bundeskanzlers: JEDEN TAG SOLLEN VIER BIS FÜNF NEUE WINDRÄDER GEBAUT WERDEN. Und das überall in Deutschland.

Dabei will Scholz auch die Bundesländer in die Pflicht nehmen: “Jeden Monat wird es dann ein Gespräch mit den Ländern geben, wie weit sie damit vorangekommen sind. Was nicht pünktlich geschafft wird, muss aufgeholt werden. Bis 2030 werden das an Land im Schnitt vier bis fünf Windräder jeden Tag sein.”

Vier bis fünf Windräder pro Tag und das über sieben Jahre – Das heißt: DEUTSCHLAND BEKOMMT 12.500 NEUE WINDRÄDER!

Weitere Maßnahmen für die Energiewende erforderlich

Zur Einordnung: Insgesamt gibt es nach Branchenangaben in Deutschland derzeit mehr als 28.000 Windräder an Land mit einer Gesamtleistung von rund 58 Gigawatt. Ampel-Ziel sind 115 Gigawatt bis 2030.

Damit das gelingt, muss Olaf Scholz beschleunigte Planungsverfahren durchsetzen und auch beim Netzausbau mächtig vorankommen. Bislang schafft Deutschland rund 30 Kilometer Stromtrasse pro Jahr. Zum Vergleich: Eine Weinbergschnecke kann im selben Zeitraum auch fast 28 Kilometer zurücklegen.

All das kostet Geld. Und das bedeutet: Der Kanzler wird Konflikte mit seinem Finanzminister austragen müssen. Dass er dazu bereit ist, hat sein Atomaus-Machtwort bewiesen.

Fakt ist: Scholz’ Anspruch, den Windkraftausbau im neuen Deutschlandtempo voranzubringen, ist ein wichtiger Schritt. Die enge Anbindung der Bundesländer, die für die regionale Umsetzung der Ausbau-Vorgaben verantwortlich sind, ist erfolgversprechend. DAS KANN KLAPPEN!

Und das muss es auch. Denn Deutschland hechelt seinen eigenen Klimazielen bislang hinterher. Wenn es da eine militante Ansage braucht, um die Trendwende zu schaffen: Bitte sehr.


Geschrieben von: Technik Team

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