REVOLTE exklusiv: LKW beschlagnahmt! Neue Vorwürfe gegen Horror-Spediteur #Gräfenhausen

Gestern veröffentlichte REVOLTE eine exklusive Reportage vom Streik der LKW-Fahrer*innen in Gräfenhausen. Heute erreichen uns neue Vorwürfe gegen den Spediteur Mazur.

Seit über vier Wochen streiken rund 60 LKW-Fahrer*innen aus Asien und Osteuropa in Weiterstadt-Gräfenhausen, das liegt in Südhessen. Ihre Autos haben sie auf einer Autobahn-Raststätte ABGESTELLT und befinden sich dort nun auch im ARBEITSKAMPF.

Die Fahrer*innen streiken, weil sie SEIT MONATEN KEIN GEHALT erhalten. Auch werden sie scheinselbstständig beschäftigt und tragen damit den größten Teil des unternehmerischen Risikos der Spedition, für die sie arbeiten, selbst. Für die 13 bis 15 Stunden Arbeit am Tag erhalten sie zudem nur einen Tagessatz von circa 80 Euro – trotz Reisestress, körperlicher und geistiger Belastung.

Menschenhandel-Vorwurf von belgischer Justiz

Nun gibt es neue Vorwürfe gegen den Besitzer des Speditionsunternehmen. Einer seiner LKWs ist nämlich in Belgien beschlagnahmt worden. Der Grund: ERMITTLUNGEN WEGEN DEM VERDACHT DES MENSCHENHANDELS GEGEN MAZUR. REVOLTE erreichte diese Nachricht exklusiv, eine Bestätigung seitens der belgischen Justiz haben wir ebenfalls bekommen.

Auch bislang gab Spediteur Mazur in der Auseinandersetzung mit seinen Beschäftigten ein furchtbares Bild ab: Er geht mit aller Härte gegen die Beschäftigten vor. Auf den Parkplatz in Gräfenhausen schickte er an den letzten Wochenenden SCHLÄGERTRUPPS IN GEPANZERTEN FAHRZEUGEN. Außerdem erstattete er Anzeige. DAS BLATT DÜRFTE SICH JETZT GEWENDET HABEN…

Aber die Fahrer*innen erfahren auch weiterhin Solidarität. International solidarisieren sich LKW-fahrende Kolleg*innen mit ihnen. In Hessen ist regelmäßig DGB-Vorstand Stefan Körzell vor Ort, die DGB-Arbeitsgruppe Faire Mobilität berät die Streikenden und verhandelt für sie mit der Raststätte. Außerdem wurde vom DGB ein Spendenkonto eingerichtet. Mit all dem konnten die Fahrer*innen jetzt Verhandlungen mit dem Speditionsunternehmen erzwingen. Sie verlangen von Mazur die Begleichung ihrer vollen offenen Forderungen, bevor sie den Streik beenden. Und sie verlangen von ihrem Boss, dass er die Vorwürfe der belgischen Justiz lückenlos ausräumt!

Der Missbrauch der LKW-Fahrer*innen in Gräfenhausen und die mutmaßlichen KRIMINELLEN MACHENSCHAFTEN des Spediteurs stehen dabei nicht nur für sich, sie sind Ausdruck politischen Versagens. Das findet auch Robin Schäfer vom DGB Stadtverband Darmstadt, der die Streikenden seit Tag 1 in Gräfenhausen unterstützt: Der Sumpf der Scheinselbstständigkeit und des Lohndumpings gehört europaweit ausgetrocknet. Gegen Unternehmen, welche darauffolgend dagegen verstoßen, muss rigoros vorgegangen werden. Auch stehen Forderungen nach mehr und strengeren Kontrollen im Transportgewerbe im Raum sowie die Forderung Verdis nach einer Sozialmaut.”


Geschrieben von: Technik Team

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