Pressefreiheit: Deutschland steigt ab

"Pressefreiheit-Deutschland steigt ab". Auf dem Bild sieht man eine Hand, die einen Kugelschreiber hält.

Kein Top 20 Platz mehr für Deutschland in der weltweiten Rangliste der Pressefreiheit, das teilt “Reporter heute Grenzen” heute mit. Der Tag der Pressefreiheit bietet darum Anlass zur Sorge.

Jedes Jahr zum Tag der Pressefreiheit, also immer am 3. Mai, veröffentlicht die gemeinnützige Journalist*innenorganisation “Reporter ohne Grenzen” eine weltweite Rangliste der Pressefreiheit. Und seit einigen Jahren gilt: DEUTSCHLAND STEIGT AB! Jetzt schon zum dritten Mal in Folge.

Der Abstieg in diesem Jahr ist dabei besonders bitter: Gleich fünf Plätze ging’s herab. Deutschlands neuer Platz in der Rangliste: 21. NOCH NICHT MAL MEHR TOP 20! Das ist erschütternd!

Über 100 Angriffe gegen Journalist*innen

130 Angriffe gab es im letzten Jahr gegen Journalist*innen – 25% mehr als im Vorjahr. Fast alle (87) gingen von Verschwörungstheoretiker*innen, Antisemit*innen und Rechtsradikalen aus, wie “Reporter ohne Grenzen” berichtet. “Obwohl die Corona-Pandemie 2022 abflaute, wurde, teils zu anderen Themen, weiterhin demonstriert, so dass Versammlungen auch 2022 die gefährlichsten Orte für die Presse blieben. Zwei Drittel der Angriffe passierten in Ostdeutschland”, so die NGO weiter.

“Wer freien Journalismus bekämpft, bekämpft unsere Demokratie und Menschenrechte”, macht darum auch die parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, Katja Mast klar. Sie fordert: “Alle Angriffe müssen aufgeklärt werden!”

Auch andere Fraktionen äußern sich.

Demokratie stirbt in der Dunkelheit

Doch auch weltweit ist die Entwicklung der Pressefreiheit besorgniserregend – mit Auswirkungen auch für uns. “Krisen, Kriege und die anhaltende Ausbreitung des Autoritarismus haben dazu geführt, dass die Lage der Pressefreiheit im vergangenen Jahr so instabil war wie seit langem nicht”, meldet “Reporter ohne Grenzen”. Aus Russland beispielsweise kann kaum noch berichtet werden. Viele diktatorische Regime weltweit halten freie Journalist*innen gefangen, um kritische Berichterstattung zu unterdrücken.

Keine Demokratie ohne Meinungs- und Redefreiheit! Wenn Journalist*innen nicht kritisch berichten können, sind Freiheit und Selbstbestimmtheit für niemanden verfügbar. Und: Ist die Pressefreiheit erst verloren gegangen, ist es umso schwerer, sie wiederherzustellen.

Darum ist die Entwicklung auch in Deutschland bedrohlich. Darum braucht es mehr Zugang zu Medienkompetenz und entschiedenes Engagement gegen Fake News, Hass und Gewalt.

Damit Deutschland bei der Pressefreiheit im nächsten Jahr ENDLICH WIEDER aufsteigt. Und die Demokratie gewinnt.


Geschrieben von: Technik Team

Technik Team