FDP-Klima-Killer wollen mit neuen Autobahnen die Klimakrise stoppen

Christian Dürr, ist außer sich: SPD und Grüne führen seiner Meinung nach einen “Kulturkampf gegen das Auto”, schimpft er. Dabei will der FDP-Fraktionsvorsitzende doch eigentlich nur das Klima retten. Sagt er.

Christian Dürr liebt die Provokation. Und scheinbar holt er jetzt im Wochentakt zu ihr aus. Nachdem der FDP-Politiker letzte Woche die deutsche Entwicklungszusammenarbeit an die Rücknahme von Geflüchteten durch die Partnerländer knüpfen wollte, zieht er diese Woche für den Verbrennungsmotor in die Schlacht.

Im Interview mit dem RND wirft Dürr SPD und Grünen einen “Kulturkampf gegen das Auto vor”, weil diese nicht immer schneller immer mehr Autobahnen bauen wollen.

Dürrs wirre Argumentation: “In Staus wird viel CO₂ produziert, das schadet der Umwelt.” Und neue Autobahnen führten zu weniger Staus.

Beim Faktencheck durchgefallen

Das Problem: Das stimmt nicht. Expert*innen sind sich einig, dass mehr Straßen oder breiter ausgebaute Autobahnen nicht helfen, Staus zu reduzieren. Tatsächlich sind meist individuelle Fahrfehler verantwortlich für stockenden Verkehr. Und: Mehr Straßen helfen nicht das Verkehrsaufkommen zu senken – im Gegenteil: Neue Straßen führen zu zusätzlichen Verkehr.

Der Vorschlag von Christian Dürr ist darum vor allem eins: Ein FDP-Klima-Killer!

Dabei haben sich die Ampel-Parteien in ihrem Koalitionsvertrag auch gar nicht auf einen verstärkten Autobahn-Ausbau verständigt. Im Amel-Plan heißt es stattdessen, man wolle “systemrelevanten Bahnstrecken, Stromtrassen und Ingenieursbauwerken” beschleunigt fertigstellen.

Dürr dazu: “Da geht es um Projekte, die einzeln vom Bundestag beschlossen werden. Wir wollen aber insgesamt schneller werden, und deshalb ist von der Planungsbeschleunigung richtigerweise auch kein Verkehrsträger ausgeschlossen!”

Die nächste liberale Lüge!

Fakt ist: Die FDP verschleppt die Verkehrswende. Und das wider besseren Wissen. Bestes Beispiel: Das 49-Euro-Ticket.

FDP-Verkehrspolitiker*innen: Bitte nachsitzen!

Doch weder ist der Kampf gegen die Klimakrise so zu gewinnen, noch bleibt die deutsche Automobilwirtschaft auf diese Weise wettbewerbsfähig und erst recht bedeutet die FDP-Verbohrheit nicht mehr Freiheit.

Komm zur Revolte

Wir bei REVOLTE sind überparteiliche, kritische und unbequeme Berichterstattung von Unten! Dir geht die ewig gleiche politische Einheitsschoße, die man in den traditionellen Medien aufgetischt bekommt auch auf den Senkel?! Dann melde dich bei der REVOLTE!
Hilf dabei, die politische Debatte überparteilich kritisch ordentlich aufzumischen.

Denn Deutschland ist viel zu langsam darin, die Emissionen im Verkehrssektor zu reduzieren. Dürrs Parteifreund Verkehrsminister Volker Wissing müsste eigentlich alles daran setzen, die Bahnstrecken auszubauen, um möglichst viel Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern. Denn das würde CO₂ einsparen und Autobahnen entlasten. 

Plus: Immer mehr Länder verabschieden Verbrenner-Verbote. Klar ist: In 20 Jahren wird Deutschland kaum noch Autos mit Verbrennungs- oder Dieselmotoren exportieren können. Für die rund eine Million Beschäftigten in der Automobilindustrie ist das eine echte Gefahr! Kluge Verkehrspolitik würde jetzt eingreifen und anreize für die Entwicklung klimaneutraler Bauarten setzen. Doch auch hierzu schweigt Verkehrsminister-Volker.

Liberale Wirtschaftskompetenz? Fehlanzeige!

Und dann ist da noch das Thema Freiheit. Doch auch dem erweist Christian Dürr mit seinem “Kulturkampf für das Auto” einen Bärendienst. Denn in vielen Regionen Deutschlands, ja selbst in den Industriegebieten großer Städte, ist man heute aufs Auto angewiesen. Millionen Menschen können NICHT FREI entscheiden, ob sie den ÖPNV, den Regionalexpress oder ihren PKW nutzen. Das zeigt: Netzausbau ist auch Freiheitsausbau!

Würden die FDP-Klima-Killer sich doch nur an ihren eigenen Werten orientieren…


Geschrieben von: Technik Team

Technik Team