“Skandal!”: Nur noch jede fünfte Firma bildet aus

Bild einer Gruppe Auszubildenden, dazu Text: Skandal! Nur noch jeder fünfte Betrieb bildet aus

Der neue Berufsbildungsbericht ist da – und echt schockierend: Erstmals haben über 2,6 Millionen Menschen zwischen 20 und 35 Jahren keinen Berufsabschluss. Der Grund: Nur noch 19% der hiesigen Betriebe bilden aus.

Eigentlich ist es ganz einfach: Ohne Berufsausbildung keine Zukunft. Denn wenn die Unternehmen ihren Nachwuchs nicht ausbilden, dann ist bald niemand mehr da, der die Arbeit machen kann.

Hausgemachter Fachkräftemangel

DOCH DEUTSCHE FIRMEN BEGREIFEN DAS SCHEINBAR NICHT! Denn: Nur noch jeder 5. Betrieb hierzulande bildet aus. 81% der Firmen bilden keine betriebliche Ausbildung mehr an. Ein historischer Tiefstand!

Und der geht mit einem historischen Höchststand Hand in Hand: Denn erstmals haben über 2,6 Millionen junge Menschen keinen Berufsabschluss. 

Hinzu kommt: 200.000 junge Menschen sind aktuell in Übergangsprogrammen eingesetzt, 40% der Ausbildungsplätze bleiben jährlich unbesetzt. Das zeigt: Der hausgemachte Fachkräftemangel könnte ratzefatz beendet werden.

All das zeigt der Berufsbildungsbericht, der jährlich veröffentlicht wird und heute auch Thema in der wöchentlichen Sitzung der Bundesregierung ist.

Doch nicht nur bei den Bundesminister*innen bekommt die Entwicklung Aufmerksamkeit. Die Vize-Chefin des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Elke Hannack schimpft: “Immer mehr junge Menschen sind ohne Berufsausbildung, das ist ein bildungspolitischer Skandal!” Ihre Forderung: “Die von der Bundesregierung beschlossene Ausbildungsgarantie muss zügig vom Bundestag beschlossen werden!”

DIE GEWERKSCHAFTEN WOLLEN DIE KAPITALIST*INNEN ALSO ZU IHREM GLÜCK ZWINGEN! Hintergrund: Anfang des Jahres kündigte Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) eine Ausbildungsplatzgarantie an. Die Idee: Jeder junge Mensch bekommt einen Rechtsanspruch auf einen Ausbildungsplatz. Wenn er eine betriebliche Ausbildungsstätte findet: sehr gut. Wenn nicht, kann er eine schulische Ausbildung im Wunschberuf absolvieren.

Die Gewerkschaften unterstützen den Entwurf, den Hubertus Heil gegen politische Einwände der FDP und erbitterten Widerstand von Arbeitgebenden und ihren Vertreter*innen durchgesetzt hat.

Gewerkschaften fordern: Wer nicht ausbildet, wird umgelegt

Doch es gibt auch eine weitreichendere Forderung von DGB-Vorständin Elke Hannack: “Wichtig ist auch eine Stärkung der betrieblichen Ausbildung. Denn seit Jahren sinkt die Zahl der Ausbildungsbetriebe. Wer nach Fachkräften ruft, muss auch in die Ausbildung investieren. Da der Markt allein es offensichtlich nicht regelt, fordert der DGB zudem eine bundesweite Ausbildungsumlage, in die alle Unternehmen einzahlen und aus der ausbildende Betriebe gefördert werden.”

Denn die Gewerkschafterin macht klar: “Es gibt genügend Ausbildungsinteressierte. Die Betriebe sollten ihre Erwartungen bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen hinterfragen und auch jungen Menschen mit schwächeren Schulleistungen eine Chance geben. Wir können es uns nicht länger leisten, diese jungen Menschen und ihre Potenziale links liegen zu lassen.”


Geschrieben von: Technik Team

Technik Team