Studie zeigt: 4 Tage Woche stärkt Beschäftigte und Unternehmen

Immer wieder fordern Arbeitnehmer*innen das: Arbeitszeitverkürzungen. Doch die Arbeitgeber blocken meistens ab. Kürzere Arbeitstage oder gar eine Verkürzung der Arbeitswoche auf vier Werktage seien zu teuer. Dass die Bosse mit dieser Einschätzung wohl deftig daneben liegen, zeigt nun eine neue Studie.

61 britische Unternehmen haben es getan: SIE HABEN EINEN GANZEN ARBEITSTAG GESTRICHEN!

Statt wie bisher und auch bei uns üblich an fünf Tagen arbeiteten die rund 3.000 Beschäftigten dort nur noch an vieren. Die Umsetzung erfolgte dabei unterschiedlich: Manche Firmen strichen den Montag, andere ließen ihre Mitarbeitende freitags zu Hause bleiben und bei einer dritten Gruppe bekamen die Beschäftigten einen rotierenden dritten freien Tag pro Woche.

Das besondere: Den Angestellten wurde garantiert, dass ihr Lohn erhalten bleibt. Heißt: WENIGER ARBEITEN BEI VOLLEM LOHNAUSGLEICH!

Ob das wohl gut geht?

Grundsätztlich ist es einfacher, die Vier-Tage-Woche für Tätigkeiten im Büro umzusetzen. An dem Versuch nahmen aber auch produzierende Unternehmen teil, ein Fish-und-Chips-Geschäft beispielsweise. AUSREDEN? GIBT ES ALSO NICHT!

Insgesamt machten 2.900 Kolleg*innen in den 61 teilnehmenden Betrieben bei der Studie der renommierten Universität Cambridge und des berühmten Boston Colleges mit.

Unternehmen profitieren von 4-Tage Woche

Spoiler: ES GING GUT! Alle Beteiligten – Unternehmen und Mitarbeiter*innen – blicken rundum zufrieden auf die Einführung der 4-Tage-Woche. REVOLTE dokumentiert die Ergebnisse der Studie im Detail:

Das Ergebnis: “Bei den Beschäftigten konnten wir feststellen, dass die Zahl der Fehltage deutlich zurückgegangen ist”, sagt Will Stronge, der wissenschaftliche Leiter der Studie. Insgesamt beobachteter ein Minus von 65 Prozent. Außerdem seien die Arbeitnehmer*innen ausgeruhter, die Studie zeigt einen Rückgang von Schlafproblemen um 40 Prozent, und arbeiteten deswegen effektiver.

Die Studie zeigt zudem, dass deutlich weniger Personen langfristig ausfallen, beispielsweise wegen eines Burnouts. Wichtig, erklärt der Wissenschaftlicher: “Im Vereinigten Königreich wie in vielen anderen Ländern auch erleben wir eine Epidemie der psychischen Krankheiten. Stress, Angstzustände, Depressionen – Ohne 4-Tage-Woche verlieren wir deswegen viele Millionen Arbeitstage.”

Und: Auch die Lebensqualität der Beschäftigten stieg durch die 4-Tage-Woche an: 70 Prozent der befragten berichteten von spürbaren Verbesserungen ihrer Work-Life-Balance. “Wir beobachten eine große Zufriedenheit bei den Beschäftigten”, berichtet Studien-Chef Stronge.

Wie die 4-Tage-Woche Zukunftsfragen beantwortet

Weniger Krankentage, steigende Produktivität und eine bessere Work-Life-Balance: Das sind also drei Vorteile einer 4-Tage-Woche. Und drei Eigenschaften, die es unter anderem braucht, um dem drohenden Fachkräftemangel zu begegnen. Immerhin ging auch die Zahl der Kündigungen während der Erprobungsphase zurück: Um 67 Prozent. Neben mehr Ausbildung und qualifizierter Zuwanderung.

Die teilnehmenden Firmen konnten darüber hinaus auch ihren Umsatz steigern – Und die teilnehmenden Mitarbeitenden ihren Studenlohn: Denn weil die 4-Tage-Woche beim vollen Lohnausgleich eingeführt worden ist, erhöhten die Beschäftigten ihren Studenlohn um 25 Prozent! Auch das macht es für die Unternehmen leichter, Fachkräfte zu rekrutieren und zu binden.

Kein Wunder, dass die beteiligten Firmen deswegen an der 4-Tage-Woche festhalten wollen: 56 der 61 Firmen werden sie über die Studie hinaus beibehalten, teilten sie mit.

Das zeigt: Die 4-Tage-Woche ist die Zukunft. Zeit, sie auch in Deutschland auszuprobieren!


Geschrieben von: Technik Team

Technik Team