Hub, Hub, Hurra: Hubertus Heil bringt endlich echte Ausbildungsplatzgarantie auf den Weg

Hub, Hub, Hurra, Heil bringt Ausbildungsplatzgarantie auf den Weg

Im Koalitionsvertrag hatten sich SPD, Grüne und FDP schon 2021 darauf geeinigt, nach einigem Ringen wird sie nun 2023 tatsächlich Realität: Die Ausbildungsplatzgarantie. Was es mit der auf sich hat, erklärt REVOLTE.

Zwei Millionen Erwachsene in Deutschland haben keinen Berufsabschluss, hunderttausende junge Menschen hängen in Auffangprogrammen zwischen Schulabschluss und Ausbildungsbeginn fest: Die Realität am Arbeitsmarkt ist für junge Leute oft erschütternd. Und das obwohl Land auf Land ab nahezu alle Arbeitgebende über den fortschreitenden Fachkräftemangel schimpfen.

Dabei gibt es ein Rezept, das ganz offensichtlich effektiv gegen Nachwuchsprobleme auf dem Arbeitsmarkt hilft: Die qualifizierende Berufsausbildung. Doch um die kümmern sich deutsche Unternehmen VIEL ZU WENIG! Denn während der demographische Wandel zu immer größeren Schieflagen am Arbeitsmarkt führt, bilden immer weniger Betriebe aus: Aktuell bietet nur noch jede*r fünfte Arbeitgebende Ausbildungsplätze an.

Anspruch auf Ausbildung im Wunschberuf

MAN MUSS DIE FIRMEN-BOSSE ZU IHREM GLÜCK ZWINGEN! Und genau das hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) jetzt auch vor: Heute beschlossen die Bundesminister*innen im Kabinett seinen Entwurf für eine AUSBILDUNGSPLATZGARANTIE.

Die Idee: Jeder junge Mensch bekommt einen Rechtsanspruch auf einen Ausbildungsplatz. Wenn er eine betriebliche Ausbildungsstätte findet: sehr gut. Wenn nicht kann er eine schulische Ausbildung in seinem Wunschberuf absolvieren.

Eine gute Ausbildung ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen und selbstbestimmten Berufsleben. Und gut ausgebildete Facharbeiter*innen sind Voraussetzung für eine starke Wirtschaft und gesellschaftlichen Wohlstand. Die Ausbildungsplatzgarantie ist darum überfällig – auch weil Arbeitgebende es alleine nicht hinbekommen haben!

Neoliberalen Zukunftshass überwinden

Denn die Ausbildungsplatzgarantie musste hart erkämpft werden. Über Jahre haben sich insbesondere die Gewerkschaftsjugenden aber auch die Jusos für sie eingesetzt. Zuletzt kritisieren sie die Ampel Anfang des Jahres für einen ersten Entwurf zur Ausbildungsplatzgarantie, der den Namen noch nicht verdient gehabt hätte. REVOLTE berichtete.

Und auch der heutige Entwurf erfüllt noch nicht alle Anforderungen, den junge Menschen zurecht an die Politik geäußert haben: Wir brauchen weiter Jugendberufsagenturen und zwar flächendeckend! Sie würden jungen Menschen bei der Entscheidung für den richtigen Ausbildungsplatz helfen und darauf achten, dass alle ihre Rechte kennen und niemand durchs Raster fällt.

Und die Arbeitgebenden müssen stärker in die Pflicht genommen werden, Ausbildungsplätze auszuschreiben und auch zu besetzen. Wer das nicht tut, sollte beispielsweise über eine Ausbildungsumlage Plätze in anderen Unternehmen mitfinanzieren.

Ausbildung muss aber auch insgesamt attraktiver werden. Das beginnt bei Azubi-Tickets für Bus und Bahn, reicht über Azubi-Wohnheime bis hin zu besseren Weiterbildungsmöglichkeiten, zum Beispiel dadurch, dass ein Meister*innen-Abschluss kostenfrei wird.

Trotzdem: Der heutige Tag ist ein Erfolg für junge Leute, die ein echtes Teilhabeversprechen bekommen, und für den Wirtschaftsstandort Deutschland, der eine Perspektive gegen den Fachkräftemangel erhält. Hub, Hub, Hurra!
Und jetzt: Weitermachen, Herr Minister! Denn zu ihrem Glück bekommt man Wirtschaftsbosse offensichtlich nicht allein…


Geschrieben von: Technik Team

Technik Team