Hamburger Hafenarbeiter kämpfen um ihre Zukunft

Hamburger Hafenarbeiter streiken für ihgre Zukunft

Der italienische Großkonzern MSC will rund die Hälfte der Anteile an dem Hamburger Hafen erwerben. Die Beschäftigten vor Ort fürchten um ihre Jobs.

9.11.2023. Die Stadt Hamburg steht kurz davor, ihre Kronjuwelen zu verscherbeln. Der Hamburger Hafen soll teilprivatisiert werden. Ganze 49,9 % der Anteile stehen zum Verkauf. Die italienische Mediterranean Shipping Company (MSC) will diese abgreifen. MSC ist die weltweit größte Containerreederei und ist mit ihren Tochterunternehmen auch im Kreuzfahrt- und Fährgeschäft ein Platzhirsch. 

Während der Hafen bisher im Sinne einer positiven Stadtentwicklung für Hamburg geführt wurde, ist die Zukunft unter Leitung des neuen Käufers ungewiss: Der Großkonzern MSC hat den Beschäftigten bisher lediglich für 5 Jahre den Erhalt ihrer Arbeitsplätze versprochen. Die Sorge der Beschäftigten: Danach werden sie rausgeschmissen!

Hafenarbeiter: Unser Hafen ist nicht euer Kasino!

Unser Hafen ist nicht euer Kasino - ein Transparent der Beschäftigten des Hamburger Hafen

Die Beschäftigten des Hamburger Hafens wurden zu keinem Zeitpunkt in diesen Prozess miteinbezogen. Viele von ihnen fürchten sich vor der Übernahme durch den ausländischen Konzern. Schon seit September machen sie deshalb unter dem Slogan “Unser Hafen ist nicht euer Kasino!” auf sich aufmerksam. Nachdem diese Woche nun der Vorstand der städtischen Aktiengesellschaft des Hamburger Hafens den Kauf durch MSC gebilligt hat, platzt ihnen der Kragen: Mit einem wilden Streik machten sie ihrer Wut Luft. Wilde Streiks sind Streiks, die nicht durch die Gewerkschaften organisiert werden. Sie sind in Deutschland streng verboten, in anderen Ländern aber legal. 

Ver.di rief zu einer Kundgebung für Samstag, den 11.11. auf. Die Gewerkschaft kritisiert das “Verscherbeln“ städtischen Eigentums und steht fest an der Seite des Beschäftigten.


Geschrieben von: Isabelle Emig

Isabelle Emig

Isabelle ist Teil der REVOLTE und kümmert sich eigentlich um Orga und verschiedenes hinter den Kulissen. Manchmal schreibt sie auch. Beschwerden über das Geschriebene bitte über Twitter einreichen @isa_emig.