Nachdem sich Tilman Kuban – Bundestagsabgeordneter der CDU – am 8. Mai an der digitalen Hetzjagd gegen eine katholische Kita beteiligt hat, gibt es nun Berichte von Bedrohungen und sogar Angriff auf den Kindergarten.
Das Kindergarten-Telefon steht seit Start der Telegram-Hetzjagd nicht mehr still: “Einige hatten heute Angst, mit den Kindern in den Garten zu gehen”, sagt der Vater Alexander van der Beeke (37). Er hat zwei Kinder in der Kita, gegen die Kuban & Co eine Hetzjagd gestartet haben.

Anscheinend größere Aktion

Krass wird das Ausmaß, wenn klar wird: Das ist wohl eine größere Aktion und kein dummer Ausrutscher eines Dauer-Berufspolitikers.

Bevor Kuban den Kita-Elternbrief – MIT KONTAKTDATEN & ANSCHRIFT – hasserfüllt veröffentlichte, geisterte der wohl schon länger durch rechte Telegram-Kanäle. Die Rechts-Influencerin Anabel Schink postete DAS GLEICHE Bild wie Telegram-Tilman über zwei Stunden früher – und das mit zensierten Daten.

Logisch betrachtet müssen sich Kuban und Schink ähnliche Netzwerke teilen, aus denen sie mit Material für empörte Hetz-Tweets versorgt werden – dafür nutzen die “Neuen Rechten” vor allem Telegram und Discord.

Angriffe auf Kita

Mehrere Medien berichten bereits seit Montag über die Online-Hetzjagd auf die Kita in Hessen – und darüber, dass Kuban die Kinder mit der Datenveröffentlichung in Gefahr gebracht hat.

Jetzt berichten mehrere Medien – Oberhessische Presse und Hessen Rundfunk – über Telefonterror mit Drohanrufen in der Einrichtung seit Montag und sogar von einem Angriff.

Am Montagmorgen entdeckte das Kitapersonal die zerschlagene Scheibe des Kita-Gartenhauses. Da wohl bereits übers Wochenende die Telegram-Treibjagd schwelte, ist das Bedrohungsgefühl verständlicherweise beim Personal extrem hoch.

Ein Vater beschreibt gegenüber der Oberhessischen Presse: “Einige hatten heute Angst, mit den Kindern in den Garten zu gehen”, sagt der Vater Alexander van der Beeke (37)

Telegram-Tilman schweigt feige

Tilman Kuban (CDU MdB) hat zwar zugegeben, dass er die Kinder und das Personal vom Kindergarten in Gefahr gebracht hat. Trotz immer lauterer Kritik – auch aus eigenen Reihen – verzichtet Kuban seit 2 Tagen konsequent auf eine Entschuldigung – er ist feige von Social-Media abgetaucht!

Diese Feigheit ist eines Dauer-Berufspolitikers mit fünfstelligem Gehalt aus Staatsknete mehr als unwürdig.

Immer mehr Kritik aus CDU-Kreisen

Neben noch zaghafter Kritik wie von Kubans Kollegin Clara Nathusius…

…haben andere CDU-Parteifreunde wie der ehemalige Generalsekretär Ruprecht Polenz und der Professor für internationale Politik Carlo Masala die Niedertracht so richtig satt:

Auch diverse Journalist*innen kommentieren den Doxxing-Angriff scharf:

Woher kommt Doxxing? 

Doxxing hat seinen Ursprung im Bereich des Online-Trollings. Hierbei handelt es sich um eine Form des Cyber-Mobbings, bei der Personen gezielt belästigt und angegriffen werden. 

Eine besondere Rolle spielt dabei die sogenannte “Alt-Right”-Bewegung, die insbesondere in den USA für ihre aggressiven Methoden bekannt ist. In Deutschland hat sich die AfD in den letzten Jahren als Sammelbecken für die Neue Rechte etabliert. 

Auch hier ist das Phänomen des Doxxings vermehrt zu beobachten.

Ist Doxxing strafbar? 

Ja, Doxxing ist strafbar. Im September 2021 wurde es als “Gefährdendes Verbreiten personenbezogener Daten” ins Strafgesetzbuch aufgenommen (§ 126a StGB). 

Das Veröffentlichen von frei zugänglichen Daten kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet werden, das Veröffentlichen von nicht frei zugänglichen Daten sogar mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe. 

WICHTIG: Voraussetzung ist, dass die Verbreitung der Daten sowie deren Inhalt dazu geeignet und nach den Umständen dazu bestimmt ist, die betroffene Person oder ihr nahestehende Personen eines gegen sie gerichteten Verbrechens oder einer sonstigen rechtswidrigen Tat auszusetzen.