CDU-Landrat wünscht Nazis zum Geburtstag “alles Gute”!

Bild von Udo Witschas, dazu Text: "Alles Gute"?, CDU-Landrat gratuliert Nazis bei Facebook

Udo Witschas ist Landrat von Bautzen – Und als solcher gut vernetzt. Das Problem: Zu Witschas Bekanntenkreis gehören Sachsen-weit bekannte Neonazis. Die CDU schweigt.

“Alles erdenklich Gute” – Diese drei Worte postet CDU-LANDRAT Udo Witschas aus Bautzen am Morgen des 15. März ans Facebook-Profil von Timon Müllenheim. Öffentlich, für alle Facebook-User*innen einsehbar.

Was erst einmal nicht nach einer Geschichte klingt, ist tatsächlich EIN HANDFESTER SKANDAL! Denn Müllenheim ist nicht irgendwer, sondern ein bekannter Rechtsradikaler. Er gründete in Luxemburg eine rechtsterroristische Kaderschmiede und pflegt auch nach Deutschland gute Kontakte, ist eng mit Pegida und Querdenken.

Landrat verkauft Publikum für dumm

Die Kritik am Rechtsaußen-Landrat ist groß. So groß, dass sich auch Witschas’ Landratsamt zu seinem Post äußert: Der Landrat habe 4.000 Freund*innen auf Facebook, kenne Timon Müllenheim “nicht persönlich” und habe den Geburtstagsgruß mittlerweile wieder gelöscht.

DOCH WIE GLAUBWÜRDIG IST DIE ENTSCHULDIGUNG ZUM FREUNDLICHEN FASCHISTEN-HALLO?! Die Antwort: Überhaupt nicht. Denn der Facebook-Gruß an Müllenheim war nicht der letzte Geburtstags-Gruß an einen bekannten Rechtsradikalen, den Witschas gepostet hat.

Am 30. März feierte nämlich Benjamin M. Geburtstag. Benjamin M. ist führender Kopf  der “Freien Sachsen”, einer neonazistishen Partei. Die Freien Sachsen teilten stolz  einen Screenshot vom Witschas-Post in ihrer Instagram-Story.

Witschas’ Ausrede dieses Mal: Er kenne Benjamin M. gar nicht persönlich und habe über 4.000 Freund*innen auf Facebook. DIE SELBE AUSREDE ZWEI MAL? WER SOLL UDO WITSCHAS DAS BITTE NOCH GLAUBEN?!

Geburtstagsgrüße sind nicht alles

Und überhaupt sind die Geburtstagsgrüße an landesweit-bekannte Rechtsradikale nicht alles, was auf dem Facebook-Profil von Udo Witshas nach braunem Gedankengut stinkt. Witschas ist auf Facebook neben Müllenheim und M. auch mit den Bautzener AfD-Landräten und Sachsen-weit bekannten Kadern der Identitären Bewegung vernetzt. Und Facebook-Beiträge, welche die rechtsradikalen Witschas-Posts unterstützten, liked der AfD-Landrat bis heute

Aber auch außerhalb von Facebook fällt Udo Witschas mit rechtem Gedankengut auf. In seiner letzten Weihnachtsansprache verkündete der CDU-Politiker zum Beispiel, sich gegen die dezentrale Unterbringung von Geflüchteten einsetzen zu wollen. Wohnhäuser, in denen deutsche Familien und Zugewanderte leben, werde es mit ihm nicht geben, so Witschas.

Der Unterschied zu den Facebook-Posts ist nur, dass sich Udo Witschas bislang nicht von Udo Witschas distanziert hat….

Rechtsradikaler Landrat baut auf Schutz der CDU

Wie ist so etwas möglich? Udo Witschas ist CDU-Mitglied. Das schützte ihn bislang vor zu harten Anschuldigungen. Wer sich für die Partei von Angela Merkel engagiert, kann doch nicht etwa selbst rechtsradikal sein, oder? Udo Witschas gibt die Antwort: DOCH!

Und Sachsen CDU-Chef Michael Kretschmer? DER SCHWEIGT! Kein einziges Mal forderte er Witschas bislang öffentlich auf, den Kontakt zu rechtsradikalen Bekannten aufzugeben und selbst keinen Rassismus zu verbreiten.

Im Gegenteil: Nach der Weihnachtsbotschaft gab Kretschmer, übrigens auch Ministerpräsident, den Medien die Schuld am Aufschrei gegen Witschas. Sie hätten seine rassistischen Worte bloß aus dem Zusammenhang gerissen. Im welchen Kontext Fremdenfeindlichkeit okay ist? Dazu schwiegen beide CDU-Politiker.

Die Konsequenz: Die CDU Sachsen steckt – zumindest in Bautzen – knietief im Nazi-Sumpf. Und Landeschef Kretschmer steht daneben und ruft Richtung Öffentlichkeit: ‘Schaut doch weg!’

Beides ist gemeingefährlich.REVOLTE wünscht alles erdenklich Gute.

Anmerkung der Redaktion vom 20.04.2023: Auf Anfrage eines Lesers hin wurde das Wort “Neonazi” zu “Rechtsradikaler” geändert.


Geschrieben von: Technik Team

Technik Team