Schmeiß deinen Scheiß-Haushalt doch selbst, Christian!

Dann mach deinen Scheiß Haushalt doch selbst Christian

18 Euro mehr pro Kind. Das ist das Ausmaß an Gönnertum, dass der Finanzminister sich im dritten Entlastungspaket für Familien leisten möchte. Ganz ehrlich, da weiß frau gar nicht, was sie mit diesem unfassbaren Reichtum anfangen soll. Gibt es davon vielleicht doch am Ende des Monats noch Nachtisch für die Süßen oder doch lieber die kleine Schultüte?

Der Zynismus, mit dem wir diese Entscheidungssituation betrachten müssen, wird in seiner Biestigkeit nur übertroffen von dem realen Leid, dass das Leben von Kindern in finanziell schwachen Familien bestimmt. Deutschland wirft seinen Nachwuchs der Armut zum Fraß vor; und die Mütter gleich mit. Wer Mütter in Krisen allein lässt, wer sie nicht ausreichend für ihre Sorgearbeit entlohnt, der nimmt willens jede Armutsrentnerin in Kauf und jeden Schulabbruch ihrer Kinder. 

Armut ist weiblich 

40 % der Alleinerziehenden beziehen Grundsicherung. 17,4 % aller Frauen werden zu Armutsrentner*innen. 711 Euro haben Sie dann im Schnitt zur Verfügung pro Monat. 711 Euro sind kein Budget, mit dem frau planen kann. Wie bitte soll sie es sich leisten können, davon bei diesen gestiegenen Preisen überhaupt die Gasrechnung zu bezahlen. Zusammen mit den gestiegenen Lebensmittelpreisen ist das brandgefährlich und steht in keinem Verhältnis zur Lebensleistung dieser Frauen. Es ist ihrer komplett unwürdig. 

Wenn die Politik versagt, wird dieses Versagen von Frauen ausgebadet

Wer bespaßt denn die Kinder, wenn der Hord frühzeitig zu macht, um Energie zu sparen? Wer übernimmt das Homeschooling, weil kein Geld mehr für die Nachhilfe da ist? Wer kocht denn das Abendessen, egal wie lange der Arbeitstag war, weil bestellen finanziell nicht mehr drin ist? Wer arbeitet sich denn schon jetzt in sogenannten systemrelevanten Berufen zu Tode und wird dafür viel zu schlecht entlohnt? Es sind Frauen. Frauen schultern diese Wirtschaftskrise, wie sie schon die Corona-Krise geschultert haben: Auf ihre eigenen Kosten. 

Man(n) muss diesen Frauen nicht sagen, wie sie mit Geld umzugehen haben

Jede Armutsrentnerin und jede Grundsicherungsempfängerin kann besser budgetieren als der Herr Finanzminister. Diese Frauen können Ihnen genau sagen, wie Geld eingespart werden kann und wann man es auszugeben hat. Da braucht es keine Duschvorschriften oder sonstige dämliche Hinweise von männlichen Politikern mit fünfstelligen Monatsgehalt. Es bleibt nur den Hampelmännern der Ampel zuzurufen: 

“Machen Sie endlich Ihren Job! Führen Sie Deutschland aus der Krise. Wir haben es satt, mit dem Nötigsten unseren Haushalt schmeißen zu müssen, weil Sie knausern, wenn es um Familien geht! Die Last, die Alleinerziehende und Frauen mit wenig Einkommen tragen müssen, weil s´Sie schlechte Politik machen, hat jegliches Maß überschritten.”

Quellen:

https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/alle-meldungen/kabinett-beschliesst-entlastungen-insbesondere-fuer-familien-201604
https://www.diakonie.de/wissen-kompakt/armut-und-geschlecht
https://www.zeit.de/gesellschaft/2022-06/altersarmut-frauen-rente-existenzminimum?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

https://www.fes.de/themenportal-die-welt-gerecht-gestalten/artikel-in-die-welt-gerecht-gestalten/die-rezession-ist-weiblich-frauen-in-der-corona-krise


Geschrieben von: anonym

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