Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will ein Rauchverbot im Auto – zumindest, wenn Schwangere oder Kinder mitfahren. Klingt vernünftig? Die FDP ist trotzdem dagegen.

Seit Ende 1974 muss an jedem Sitz in einem PKW in Deutschland ein Gurt installiert sein.

Seit Anfang 1976 gilt die Gurtpflicht. Heißt: Autofahren nur angeschnallt.

Seit 50 Jahren retten die Gurte also jeden Tag Leben. Und trotzdem war die Gurtpflicht anfangs keinesfalls unumstritten – im Gegenteil: Viele FDP-Politiker*innen wetterten erbittert gegen sie.

Geschichte wiederholt sich. Zum Beispiel beim Thema Sicherheit im Auto: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will jetzt nämlich das Rauchen im Auto verbieten, wenn Schwangere oder Kinder mitfahren. Klingt vernünftig. Man wundert sich eher, dass diese Regel NOCH NICHT gilt.

FDP-Politikerin: Schwangere und Kinder zuqualmen soll NICHT verboten werden

Doch in Lauterbachs Koalitionsfraktion, der FDP, formiert sich Widerstand. Die eigenen (oder fremde) Kinder zuqualmen müsse erlaubt bleiben, fordern einige Liberale. KEIN WITZ!

Die drogenpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Bundestag, Kirsten Lütke, sagt zum Beispiel: “Seinen Gesundheitswahn kann Karl Lauterbach gerne im Privaten ausleben.”

Immerhin schränkt sie ein: “Im Auto mit Minderjährigen und Schwangeren nicht zu rauchen, schließt der gesunde Menschenverstand aus.” Aber: “Hier braucht es kein zusätzliches Verbot.”

Es ist TYPISCH FDP. Ein völlig absurder Freiheitsbegriff.

Denn um Selbstbestimmtheit geht es hier nicht, sondern bloß ums Prinzip. Wenn es aber tatsächlich um Selbstbestimmtheit geht, wie zum Beispiel beim Selbstbestimmungsgesetz, blockiert die FDP.

Geht es der FDP etwa gar nicht um Freiheit? Sondern um konservative Staatsfeindlichkeit? Arroganten Armenhass?

Könnte man mal bei einer entspannten Busfahrt drüber nachdenken. Da ist das Rauchen nämlich ohnehin schon verboten. Und besser für die Umwelt ist es auch.