Nur jede*r vierte*r Beschäftigte*r verdient mehr als 14€ pro Stunde. Der Niedriglohnsektor wächst also. Die Diskussion über eine Mindestlohn-Erhöhung nimmt deshalb Fahrt auf.
Es war ein RIESENSKANDAL: In der Mindestlohn-Kommission verhinderten die Vertreter*innen der Arbeitgeberverbände einen Inflationsausgleich beim Mindestlohn!
Denn sie setzten – gegen die Stimmen der Gewerkschaften – durch, dass als Berechnungsgrundlage für die nächste Mindestlohn-Erhöhung nicht der seit letztem Jahr geltende 12€-Mindestlohn, sondern der vorherige Mini-Mindestlohn von 10,45€ herangezogen wird. Damit setzten sie sich über die Entscheidung des BUNDESTAGS hinweg. Respekt vor demokratischen Insitutionen? FEHLANZEIGE!
Über 9 Millionen Menschen würden von erneuter Mindestlohn-Erhöhung profitieren
Ergebnis: Im kommenden Jahr soll der Mindestlohn nur auf 12,41€ und 2025 dann auf 12,82€ steigen. Für Millionen hart arbeitender Menschen bedeutet das: FALLENDE REALLÖHNE. Und: Drohende Altersarmut, denn geringe Löhne belasten die Rentenkasse schon seit Jahren um mehrere Milliarden Euro – jedes Jahr!
Ein schwerer Schlag!
Eine Berechnung des Statistischen Bundesamtes zeigt jetzt, wie wichtig die Mindestlohn-Diskussion ist: ÜBER NEUN MILLIONEN MENSCHEN in Deutschland, fast jede*r vierte*r Beschäftigte*r, verdient WENIGER ALS 14€ PRO STUNDE! Sie alle hätten von einem Inflationsausgleich beim Mindestlohn profitiert, wurden von Arbeitgeber-Bossen um ihr Recht geprellt.
SPD fordert FDP heraus
Die SPD in Schleswig-Holstein will das nicht hinnehmen. Deren Chefin, Serpil Midyatli, erklärt: “Wir brauchen einen Mindestlohn, mit dem man in Zeiten der Inflation zurechtkommen kann und der vor Armut vor allem im Alter schützt. Die geplante Erhöhung reicht dafür einfach nicht. Wir brauchen einen Mindestlohn von 15 Euro pro Stunde.”
Diese Forderung wollen Midyatli und ihre Genoss*innen auf dem Bundesparteitag der SPD Anfang Dezember zum Thema machen. 2025 könnte es dann auch in Bundestag und -regierung diskutiert werden. Und dort für Ärger sorgen: FDP-Chef Christian Lindner gilt nämlich nicht gerade als Mindestlohn-Fan.
Dabei sind armutsfeste Löhne, die tatsächlich auch vor Altersarmut schützen, doch wohl wirklich das MINDESTE, was Arbeitnehmer*innen für ihre Arbeit erwarten können!
