Geschichtsvergessen und destruktiv: Jeside Ashti soll trotz Ausbildung abgeschoben werden

Schlimm! Ein anderes Wort gibt es für die geplante Abschiebung von Ashti Salem Abdi nicht. REVOLTE dokumentiert ein drastisches Beispiel für katastrophale Migrationspolitik.

Der Iraker Ashti Salem Abdi (20) aus dem Nordirak ist in Deutschland angekommen. Zumindest dachte er das. Seit 2020 ist er in Bayern. Ashti lebt mit seinem Bruder Azad (28), Mutter Bahar (52), und Schwester Shame (24) in Egling (Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen).

Und auch beruflich läuft es für Ashti. Er arbeitet seit zwei Jahren als Kellner, seit August in Vollzeit und Festanstellung im „Augustiner am Platzl“ in München. Sein Chef Oliver Wendel ist mit ihm auch sehr zufrieden. Und zwar so sehr, dass er ihm ab Februar einen Ausbildungsplatz zum Restaurantfachmann angeboten hat.

Ashti ist angekommen.

Gastronomie-Fachkraft soll trotz Ausbildungsvertrag ausreisen?!

Auch als wichtige Fachkraft in der vom Fachkräftemangel schwer gebeutelten Gastronomie.

DENKSTE!

Denn der junge Iraker muss Deutschland verlassen. Bis zum zweiten November muss er ausreisen, sonst droht die Abschiebung. Die Frage, die sich jetzt ganz eindeutig stellt: WARUM?

Das Landratsamt teilt dazu mit: „Wenn jemand Antrag auf Asyl gestellt und dieser letztinstanzlich abgelehnt ist, dann bleibt nur die Möglichkeit auszureisen und ggf. im Rahmen des Fachkräfteeinwanderungsverfahrens wieder einzureisen. Ein schon zugesagter Ausbildungsvertrag kann hier helfen.“

Doch hier gibt es ein weiteres Problem. Ashtis Anwalt Julian Stöckl erklärt: „Leider bietet das deutsche Aufenthaltsrecht unterhalb der Schwelle der qualifizierten Ausbildungsberufe trotz erheblichen Bedarfs des Arbeitsmarkts auch für gut Integrierte oftmals nur unzureichende Gestaltungsmöglichkeiten.“

Heißt: Obwohl der junge Mann als Fachkraft DRINGEND gebraucht wird, die Sprache spricht und Steuern zahlt, schmeißt Deutschland ihn raus!

Und ob er, gut integriert und mit Ausbildungsvertrag, wieder kommen darf ist unklar. Deutschland, deine Migrationspolitik ist RESPEKTLOS!

Geschichtsvergessen! Deutschland will Jesid*innen in den Irak abschieben

Doch der Fall von Ashti Salem Abdi ist noch dramatischer. Denn Ashti ist Jeside. Und den Völkermord, den der IS an den Jesid*innen im Nordirak begangen hat, ist sogar vom Bundestag anerkannt. Trotzdem will Deutschland ihn zurück an den Ort schicken, der solches Leid über ihn und seine Religionsgemeinschaft gebracht hat? Ganz ehrlich: Das ist unserer Geschichte UNWÜRDIG!

Und auch Ashti hat Angst: “Wenn ich in den Irak zurück gehe, knallen sie mich ab. Wir sind Jesiden, dort wurden wir systematisch umgebracht!”

Alle Zitate sagten Ashti, sein Anwalt und das Landratsamt gegenüber der BILD.

Unsere Migrationspolitik ist wirklich EINE KATASTROPHE

Der Fall von Ashti Salem Abdi ist also LEIDER sinnbildlich für zwei RIESENPROBLEME in der deutschen Migrationspolitik.

Immer wieder droht Deutschland gut integrierten Fachkräften mit der Ausweisung. Revolte hat bereits über die Schicksale von Emanuel Keson und Musa Njie berichtet. Mindestens muss gelten: Niemand, der hierher gekommen ist und als Fachkraft hilft, unseren Wohlstand zu sichern, sollte abgeschoben werden. Das KANN in keinem Fall in unser aller Interesse sein!

Und Ashti ist nicht der einzige Jeside, dem die Abschiebung droht. Bis zu 30.000 Jesid*innen droht die Abschiebung in den Irak – noch einmal: In das Land, in dem ein Genozid gegen sie verübt wurde. Ganz klar: ALLE JESID*INNEN MÜSSEN IN DEUTSCHLAND BLEIBEN DÜRFEN!

Fazit: In den letzten Wochen heißt es immer wieder, Deutschland hätte ein Migrationsproblem. Und das stimmt OFFENSICHTLICH. Aber das Problem ist ein anderes, als der rechte Mainstream immer und immer wieder behauptet…!


Geschrieben von: Technik Team

Technik Team