Absturz wegen Abschiebung! Deutschland zwingt jungen Eziden zurück zum Ort des Genozids

Grausame Realität: Trotz Völkermord gegen Ezid*innen sind Ezid*innen in Deutschland nicht vor einer Abschiebung in den Irak sicher. Das ist unmenschlich – und unfassbar unklug.

Fast 4.000 Kilometer sind es aus dem Nordirak bis nach Hamburg.

Shahab Smoqi hat sie zu Fuß zurückgelegt.

Aber nicht freiwillig.

Denn der junge Ezide musste fliehen.

Vor der Terrororganisation IS, die im Nordirak einen Genozid an den Ezid*innen beging.

Heute wohnt Shahab immer noch in Hamburg – zusammen mit seiner Mutter und seinen beiden Schwestern.

Wie Deutschland Hoffnungsland wurde und was Geflüchtete uns allen zurückgeben

Immer noch? Leider wohl eher noch: Denn Shahab droht die Abschiebung, zurück in den Nordirak, dorthin, wo Terroristen ihn kaltblütig ermorden wollten!

Diese Abschiebepraxis gewissenhaft rechtfertigen? UNMÖGLICH!

In Shahabs Fall übrigens besonders: Denn der hat sich in Hamburg bestens integriert. Engagiert sich ehrenamtlich beim Naturschutzbund NABU, hat ein Fernstudium abgeschlossen und arbeitet in der gefragten IT-Branche als SAP-Berater.

Eine TOP-Fachkraft – und Deutschland schmeißt ihn raus?!

Auch die Hamburger Industrie- und Handelskammer liefert Hintergrundinformationen zu seiner Bedeutung für die Hamburger Wirtschaft: Bis ins Jahr 2035 werden allein in der Freien und Hansestadt 135.000 Fachkräfte fehlen.

Der Irak ist immer noch nicht sicher – keine Abschiebungen von Ezid*innen

Gegenüber der Tageszeitung TAZ sagt Shahab: “Mein Traum und meine Hoffnung waren immer, in einem Land zu leben, in dem ich meinen Glauben und meinen Beruf ausüben kann.”

Und er warnt: “Wenn ich nach Shingal zurückgehe, werde ich sterben!”

Denn noch immer werden Ezid*innen im Irak unterdrückt.

Ezid*innen sollten niemals aus Deutschland in den Irak abgeschoben werden. Wir können doch keine gewaltsamen Rückführungen an den Ort von Genoziden verantworten!

REVOLTE fordert: Zurück zur Menschlichkeit

Doch Shahab Smoqi ist kein Einzelfall.

Bis zu 30.000 Jesid*innen droht die Abschiebung in den Irak – noch einmal: In das Land, in dem ein Genozid gegen sie verübt wurde. Auch REVOLTE hat bereits über einen anderes Schicksal, das von Asthi Abdi, berichtet.

Und immer wieder droht Deutschland auch anderen gut integrierten Fachkräften mit der Ausweisung. REVOLTE hat bereits über die Schicksale von Emanuel Keson und Musa Njie berichtet.

Das KANN in keinem Fall in unser aller Interesse sein!

Darum fordert REVOLTE:

DAUERHAFTE AUFENTHALTSGARANTIEN FÜR ALLE EZID*INNEN!

KEINE ABSCHIEBUNGEN AUS DER (BERUFS-)SCHULE, VON DER WERKBANK ODER NACH EINEM LANGEN BERUFSLEBEN.


Geschrieben von: Technik Team

Technik Team