Noch Lügen oder schon Hetze: Die FAKTENFREIE Asylpolitik der CDU

Die CDU sorgt sich um Pullfaktoren: Sozialleistungen, Seenotrettung – ihrer Meinung nach lockt das zu viele Geflüchtete an. Doch die Wissenschaft widerspricht. Und zwar eindeutig.

Es geht weiter mit den Falschaussagen der Union zur Asylpolitik.

Dieses Mal kommen sie von ihm: Wolfgang Schäuble, einst CDU-Chef, später erst Innen- und dann Finanzminister, zuletzt Bundestagspräsident.

In einem Interview mit dem Wochenmagazin ZEIT sagt Schäuble: “Wenn wir ein höheres Sozialleistungsniveau anbieten, brauchen wir uns nicht zu wundern, dass die Menschen versuchen, möglichst nach Deutschland zu kommen.”

Fliehen Menschen wegen Sozialleistungen nach Deutschland? Etwas ähnliches hatte letzte Woche bereits Friedrich Merz angedeutet.

Warum Sozialleistungen kein Pullfaktor sind

Doch nur, weil es immer mehr CDU-Politiker*innen behaupten, wird es keineswegs wahrer!

Die Wahrheit ist: Pull-Faktoren gibt es nicht! Das behauptet nicht etwa REVOLTE, das ist wissenschaftlicher Konsens.

Und die Wissenschaftler*innen können das auch erklären. Zum Beispiel Marcus Engler. Er ist Migrationsforscher am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung in Berlin. Und sagt: “Die Annahme, dass Menschen dahin gingen, wo es die höchsten Sozialleistungen gebe, könnten Studien nicht bestätigen.”

Und weiter: “Die Situation von Flucht ist häufig gekennzeichnet von sehr kurzfristigen Entscheidungen und auch von sehr eingeschränkten Möglichkeiten, überhaupt irgendwohin zu kommen.” Von wegen Wahlfreiheit – die Ausweglosigkeit bestimmt über die Flucht.

Eine weitere Expertin für das Thema ist Birgit Glorius, Professorin für Humangeographie mit dem Schwerpunkt Europäische Migrationsforschung an der TU Chemnitz. Und Glorius kann erklären, warum Menschen in ein bestimmtes Land fliehen: “Entscheidend ist, ob sie schon Verwandte in einem Land haben und wie gut die Arbeitsmöglichkeiten sind.”

Wenn es also einen Pullfaktor gibt, dann den, das Deutschland die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt ist. Ob Wolfgang Schäuble den auch kaputt machen will?!

Auch Seenotrettung für Flüchtende kein Fluchtgrund

Übrigens: Fast zeitgleich mit dem Schäuble-Interview haben sich weitere führende CDU-Politiker, wie der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Union im Bundestag, Johann Wadephul, ablehnend über Seenotrettung geäußert. Und dabei “Verständnis” für Italiens neofaschstische Ministerpräsidentin Meloni geäußert!

Wie das zu ihrem christlichen Selbstbild passt? Das verrieten sie nicht!

Natürlich nicht…

Doch auch inhaltlich ist ihr Hass aufs Lebenretten purer Unsinn. Denn auch Seenotrettung ist kein Pullfaktor, sondern das Mindeste, was man tun kann, wenn Menschen drohen, zu ertrinken!

Wieder keine REVOLTE-Behauptung, sondern wissenschaftlicher Konsens:

“Es gibt keine Verbindung zwischen lebensrettenden Aktionen im Meer und der Zahl der Migrant*innen!”

Zu diesem eindeutigen Schluss kommt nämlich zum Beispiel der Wissenschaftler Julian Wucherpfennig von der Berliner Hertie-School. Er ist Co-Autor einer in “Scientific Reports” veröffentlichten Studie zu den Gründen von Fluchtbewegungen.

Auch Ramona Rischke vom Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung hat an der Studie mitgearbeitet. Die Wissenschaftlerin kommt zu einem genauso eindeutigen Ergebnis: “Rettungsaktionen retten vor allem Leben, aber sie ziehen keine zusätzlichen Migrant*innen an.”

Auch das Ausmaß der Rettungsaktion spielt gemäß der Studie keine Rolle. Selbst Riesen-Rettungsaktionen wie “Mare Nostrum”, bei der die italienische Küstenwache unter den Augen der Weltöffentlichkeit zwischen 2013 und 2014 über 100.000 Menschen aus dem Mittelmeer rettete, lösten keine zusätzlichen Fluchtbewegungen aus.

Menschen fliehen wegen Krieg und Verfolgung – und werden von der CDU verächtlich gemacht

Die Wissenschaftler*innen analysierten für die Studie Daten aus der Zeit von 2011 bis 2020 von der EU-Grenzschutzagentur Frontex, der libyschen und tunesischen Küstenwache, der Internationalen Organisation für Migration (IOM) und einer Nichtregierungsorganisation, die die Identität von Migranten ermittelt, die im Mittelmeer sterben. So entwickelten sie ein Modell, um Fluchtursachen festzustellen.

Was demnach stattdessen die Aufbruchsgründe sind? Vor allem wenig überraschend. Laut der Studie sind es sich verschlimmernde Konflikte, Naturkatastrophen und steigende Preise für Lebensmittel in der Heimat. Aber auch Wetterprognosen spielen eine Rolle.

Von wegen Sozialpolitik und Mitmenschlichkeit, CDU! Sozialleistungen und Seenotrettung bleiben also richtig.

Zwei SCHALLENDE Ohrfeigen von der Wissenschaft!

Was sagt das über die Asylpolitik der CDU aus? Fußt sie auf Lügen oder ist das schon Hetze? Entscheidet selbst…


Geschrieben von: Technik Team

Technik Team