Andrea Nahles ist qua Amt DIE Arbeitsmarktexpertin in Deutschland. Die Chefin der Bundesagentur für Arbeit hat sich nun dazu geäußert, wie wichtig die Zuwanderung auch von Geflüchteten für das Ende des Fachkräftemangels in Deutschland ist.
Dass Deutschland in einen Fachkräftemangel hineinrutscht, weil immer weniger ausgebildet wird während immer mehr Facharbeiter*innen in Rente gehen, ist lange bekannt. Seit über zehn Jahren wird immer lauter über den demographischen Wandel und seine Konsequenzen diskutiert.
Dabei ist der Fachkräftemangel schon jetzt an vielen Stellen spürbar, gerade in der Industrie und in sozialen Berufen. Dass das ohne die Zuwanderung geflüchteter Menschen, insbesondere in den Jahren 2015 und 2016, noch schlimmer wäre, davon ist Deutschlands oberste Arbeitsmarkt-Expertin Andrea Nahles überzeugt.
Geflüchtete werden gut in den Arbeitsmarkt integriert
Die Chefin der Bundesagentur für Arbeit referierte jüngst vor einer bayerischen Landtagsfraktion und erklärte dabei: Der Zuzug einer großen Zahl von Geflüchteten in den Jahren 2015 und 2016 hat zur Linderung des Personalmangels in Deutschland beigetragen.
HINTERGRUND: In den Jahren 2015 und 2016 stellten mehr als eine Million Menschen aus Ländern wie Syrien und dem Irak Asylanträge in Deutschland. Im Sommer 2022 waren über 250.000 von ihnen sozialversicherungspflichtig beschäftigt.
“Viele Geflüchtete sind nach Deutschland gekommen und überdurchschnittlich gut in den Arbeitsmarkt integriert worden”, lobte Andrea Nahles darum auch gestern Abend in der ZDF-Sendung Maybrit Illner.
UND: Nahles ist mit ihrer Einschätzung nicht allein. Bereits im Jahr 2020 kamen Forscher*innen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in einer Studie zu dem Ergebnis, dass die Integration der Geflüchteten in den Arbeitsmarkt nach 2016 gut geklappt hat. Etwa die Hälfte derjenigen, die mindestens vier Jahre in Deutschland geblieben waren, fanden einen Job.
Auch im letzten Jahr flüchteten viele Menschen nach Deutschland. 2022 wurden in Deutschland 217.000 Asylanträge gestellt, etwa ein Drittel davon von Menschen aus Syrien. Viele Menschen flohen aber auch aus Afghanistan und der Türkei. Hinzu kommen rund eine Million Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine.
Politik muss Leistung von Geflüchteten endlich anerkennen
Die Kriegsgeflüchteten aus der Ukraine konnten bereits ab dem ersten Tag in Deutschland arbeiten. Viele fanden gerade in den Bereichen Jobs, in denen ein massiver Fachkräftemangel herrscht. REVOLTE berichtete über einen besonders dramatischen Fall.
Nach dem Nahles-Referat steht nun fest, dass Deutschland auf ihre Hilfe angewiesen ist. Überraschen kann das niemanden. Freuen sollte es alle: Denn es ist doch eindeutig gut, wenn Menschen, die schlimmstes erlebt haben, eine neue Perspektive finden – und dabei auch noch uns helfen können!
Die Bundesregierung will das darum seit Monaten auch gesetzlich anerkennen und das Einbürgerungsrecht reformieren. Zum Beispiel soll eine Einbürgerung für zugewanderte Menschen schon nach fünf statt wie bisher nach acht Jahren möglich sein. Und auch Kinder, deren Eltern seit fünf Jahren legal in Deutschland leben, sollen zukünftig den deutschen Pass bekommen. Beides beträfe zum Beispiel die Kinder der aus dem Syrien-Krieg geflohenen Familien.
Rassismus ist eine Schande für Deutschland
Die Reform scheitert bislang am Widerstand von CDU und CSU. Thorsten Frei, deren zweiter Mann im Bundestag, sagt: “Der deutsche Pass darf nicht zur Ramschware werden.” Und Alexander Dobrindt, Chef der CSU-Bundestagsabgeordneten, und Christoph Ploß, Vorsitzender der Hamburger CDU, behaupten sogar, Faeser wolle mit der Reform “die deutsche Staatsbürgerschaft verramschen”. WAS FÜR EIN RASSISTISCHES WELTBILD, IN DEM MENSCHEN JE NACH HERKUNFT RAMSCH SIND!
Ganz klar: Deutschland muss mehr ausbilden, braucht eine Ausbildungsplatzgarantie, und muss mit einem modernen Einwanderungsgesetz gezielt auch Fachkräfte anwerben.
Aber vor allem muss Deutschland dankbar sein! Dankbar dafür, dass viele Menschen mit der Bundesrepublik Hoffnung und Sicherheit verbinden. Und dankbar dafür, dass sie sich hier einbringen. Schnell. Obwohl sie Furchtbares erlebt haben.
REVOLTE sagt: Schluss mit CDU-Rassismus! Zeit für Menschlichkeit.
